Landherr und Wehrhahn
Architektenpartnerschaft mbB

„Volksfestplatz“ in Germering

Anlass und Ziel des Wettbewerbs

In den 1940er Jahren als Kies- und Abfallgrube genutzt, fand auf dem Volksfestplatz in den 1950er Jahren das erste namensgebende Volksfest statt. Nach ca. 60 Jahren der jährlichen Volksfestnutzung, musste im Jahr 2015 aufgrund der Bauarbeiten zur neuen Kita „Kleiner Muck“ auf die Durchführung des Volksfestes erstmals verzichtet werden. Eine Umfrage in der Bevölkerung daraufhin ergab, dass die Volksfestnutzung von der Mehrheit der daran teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen nicht mehr gewünscht war. Dem Ergebnis der Bürger*innenumfrage wurde entsprochen. Seit 2016 fand das Volksfest nicht mehr statt; seitdem wird ein jährliches Stadtfest vor der Stadthalle durchgeführt.

Nachdem der Volksfestplatz in seiner jetzigen Gesamtgröße künftig nicht mehr genutzt wird und es sich hierbei um eines der wenigen städtischen Grundstücke handelt, wurde eine Entsiegelung und grünordnerische Neugestaltung des Platzes untersucht und beschlossen. Da ein Großteil der Fläche mit Altlasten kontaminiert ist, sind bei der Planung die Empfehlungen des Fachplanungsbüros für Altlasten und Boden Nickol + Partner AG zu beachten, das den Wettbewerb beratend begleitet.

Der Platz soll für die Öffentlichkeit als Freifläche, im westlichen Teilbereich gestaltet mit attraktiven Grünstrukturen und im östlichen Teilbereich mit befestigten Flächen für eine Marktnutzung, weiterhin nutzbar bleiben. Die Stadt beabsichtigt dadurch sowohl einen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander als auch zur Klimaanpassung und dem Erhalt der Biodiversität zu leisten. Öffentliche
Grün- und Freiflächen sind gerade im innerstädtischen Bereich eine wichtige ökologische Aufwertung der Stadtstruktur. Aufgrund des Flächen- und Wohnraummangels und der Eigentumsverhältnisse können immer weniger Flächen zu diesem Nutzungszweck, gerade im innerstädtischen Bereich von Germering, angeboten werden. 

Ein Teil der Fläche (etwa 2.460 m²) soll für den Neubau einer 6-gruppigen Kita einschließlich Erschließung und Freianlagen vorgehalten werden (städtebaulichen Ideenteil). Im Übrigen sind auf dem Wettbewerbsgebiet die Fläche für den Marktplatz einschließlich Stellplätzen (ca. 2.000 m²), eine Wertstoffsammelstelle (ca. 70 m²) und Grün- und Freiflächen mit Aufenthalts- und Spielangeboten auf einer Gesamtfläche von etwa 4.600 m² zu planen.

Die Ausloberin erwartet sich vom Wettbewerb nicht nur die Erfüllung der funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen, sondern Entwürfe von hoher und Identität stiftender Freiraumqualität.