Landherr und Wehrhahn
Architektenpartnerschaft mbB

Reese-Kaserne Ost Augsburg

Anlass und Ziel des Wettbewerbs

Die Konversionsfläche Reese-Kaserne in Augsburg ist Teil einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen und wird seit 15 Jahren entwickelt.
Die letzte noch nicht entwickelte Fläche stellt der östliche Teilbereich in der Reese-Kaserne dar. Auf dieser etwa 9 Hektar großen Fläche soll ein zukunftsfähiges Quartier geschaffen werden, welches kurzfristig einen Beitrag zur Deckung des erhöhten Wohnraumbedarfs leistet und durch kulturelle Einrichtungen und den Ausbau von Bildungsinfrastruktur nachhaltig ergänzt werden soll.
Im Sinne einer ausgewogenen Entwicklung soll eine funktionale Verknüpfung mit dem vorhandenen Bestand sowie eine breitere Durchmischung unterschiedlicher Nutzungen im Quartier umgesetzt werden. Angesichts des kontinuierlichen Bevölkerungswachstums ist gerade auch auf diesen Flächen eine stärkere Betonung von urbanen Wohn- und Lebensformen sowie ein einhergehender Ausbau der Bildungsinfrastruktur zu verwirklichen.
Diese Vorstellungen finden sich derzeit nicht im vorliegenden rechtskräftigen Bebauungsplan „Reese-Kaserne“ wider. Das bestehende Planungsrecht wurde zu einem Zeitpunkt entwickelt, an dem weder eine Nachfrage nach Geschosswohnungsbau bestand noch eine Vorhaltefläche für Bildungsinfrastruktur reserviert wurde.
Der Wettbewerb soll als übergeordnetes Ziel die städtebaulichen und landschaftsplanerischen Qualitäten durch die Schaffung einer angemessenen urbanen Dichte in Verbindung mit einer gleichzeitigen Herstellung von hohen differenzierten Freiraumqualitäten für die abschließende Entwicklung der Reese-Kaserne vereinen.
Als Modellquartier wird das Quartier nach einem zukunftsorientierten Mobilitätskonzept ausgerichtet, das die Nutzungsnotwendigkeit eines privaten Pkws auf ein Minimum reduziert und alternative Mobilität fördert. Es werden neue Wohnformen verwirklicht, die dem Anspruch unterschiedlicher und wechselnder Bedürfnisse an das Wohnen gerecht werden. Dazu gehören auch wohnortnahe kleinteilige Versorgungsangebote.
Das im Gebiet liegende Kulturhaus Abraxas mit der geplanten Erweiterung sowie die Umsetzung weiterer Bildungsinfrastruktur dienen aufgrund Ihrer Strahlkraft als Anker für die umliegenden Nachbarschaften und werden als modellhafte Bausteine in die Quartiersentwicklung eingebunden.
Das Wettbewerbsgebiet besteht aus einem Realisierungsteil im Süden, der durch eine überwiegende Wohnnutzung geprägt werden soll mit ca. 50 000 m² Bruttogeschossfläche (BGF) und einem Ideenteil, der sich im Norden mit dem Bereich des Kulturhauses Abraxas (Erweiterung ca. 1.600 m² BGF) und dem in erster Linie schulischen Zwecken (5-zügiges Gymnasium mit ca. 18.000 m² BGF) vorbehaltenen Bereich im Norden zusammensetzen soll.